Das Team der Schienenanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung diskutiert mit Försterei, Umweltbeirat und Bürgerschaft über die Umweltauswirkungen der geplanten Trasse in Bad Schwartau.
Rund 120 Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Vertreter aus Politik, Verbänden und der Presse sind in der vergangenen Woche der Einladung der Deutschen Bahn zu einem zweiten Informationsabend in Bad Schwartau gefolgt. Am 22. April hatte das Projektteam der DB bei einem ersten öffentlichen Info-Abend bereits die aktuelle Vorplanung für den Bauabschnitt in Bad Schwartau vorgestellt.
Aufgrund des großen Interesses hatte die DB zu einem weiteren Termin eingeladen – und dieses Mal ein neues Gesprächsformat gewählt. Auf dem Podium vertreten waren neben der DB dabei auch Interessensvertreter der Gemeinde.
Den Anfang machte der Förster Karsten Tybussek mit einem flammenden Plädoyer für den Erhalt des Stadtwaldes. Die aktuelle Planung werde den Stadtwald in seinen Funktionen als Naherholungsgebiet sowie als Lebensraum für Kleinstlebewesen nachhaltig schädigen, so Tybusseks Einschätzung.
Ganz ähnlich positionierte sich das Vorstandsmitglied des Umweltbeirates Rudolf Meisterjahn. Er forderte die DB auf, die lokalen Expertengremien eng in den weiteren Planungsprozess einzubinden, um die Eingriffe in die Schwartauer Flora und Fauna so gering wie möglich zu halten.
Lobend äußerten sich beide Redner über den guten Austausch mit dem Umweltteam der DB. Im Anschluss an die ersten Informationsveranstaltung hatten sich Försterei, Umweltbeirat und DB-Expert:innen zu einer gemeinsamen Begehung im Stadtwald getroffen. Aus dieser gemeinsamen Arbeit soll eine detaillierte Kartierung des Schwartauer Baumbestands entstehen, die der DB nach Fertigstellung bei der weiteren Planung helfen soll.
Im Diskussionsteil des Abends schwenkte das Thema zudem auf die Umfahrung des Schwartauer Stadtgebiets über den Lübecker Stadtteil Dänischburg – die sogenannte X-Trasse. Projektleiterin Jutta Heine-Seela erteilte dieser Forderung eine Absage und argumentierte, dass die Streckenführung über Siems-Dänischburg die Betroffenheiten nicht auflösen, sondern lediglich verschieben würde. Zusätzlich würde ein Natura 2000-Gebiet durchschnitten und mehr Waldfläche gerodet werden müssen, was Förster Tybussek bestätigte. Er sprach von einer Entscheidung zwischen „Pest und Cholera“.
DB-Sprecherin Michaela Klauer unterstrich im NDR-Interview, dass die DB davon überzeugt ist, mit der aktuellen Planung die vorzugswürdige Variante gefunden zu haben. Die Forderung der Stadtverwaltung, die X-Trasse erneut zu prüfen, sei ohnehin im Rahmen des Genehmigungsverfahren vorgesehen und werde durch das Eisenbahnbundesamt unabhängig geprüft.
Zukünftige Informationsveranstaltungen werden frühzeitig im Newsletter angekündigt, für den Sie sich jederzeit hier anmelden können:
https://www.anbindung-fbq.de/aktuelles/newsletter.html