Fehmarnsundbrücke: Informationen zum Fahrbahnübergang auf der Festlandseite

Der Fahrbahnübergang ist ein konstruktives Bauelement zum Ausgleich von Verformungen und Bewegungen, resultierend aus Temperatur- und Verkehrsbelastungen des Brückenüberbaus. Der Fahrbahnübergang mit seiner Unterkonstruktion sind Stahl- und Massivbauteile, die einer extremen Belastung aus Verkehr und Salzen (Ostseeluft) ausgesetzt sind. Der Verschleiß nach über 60 Jahren Dauernutzung und des stetig steigenden Verkehrsaufkommens machen einen Komplettaustausch notwendig, um die Weiternutzung der Fehmarnsundbrücke aufrecht erhalten zu können.

Der Austausch des gesamten Überganges wird in der Regel unter einer Vollsperrung der gesamten Brücke durchgeführt. Da die Fehmarnsundbrücke jedoch die einzige Verbindung zum Festland ist, kann die Maßnahme nur phasenweise mit Verkehrseinschränkungen durchgeführt werden. Dies erfordert einen hohen planerischen und logistischen Aufwand der beteiligten Gewerke (Stahlbau, Massivbau und Korrosionsschutz). Zudem erschweren die wechselnden Wetterbedingungen die Ausführung der Arbeiten.

Bei dieser Maßnahme ist wie beim Fahrbahnübergang auf der Inselseite eine Sonderkonstruktion notwendig. Das durch Chlorideintrag geschädigte Betontragwerk sowie die Stahlkonstruktion müssen hierbei erneuert werden.

Die Arbeiten beinhalten:

Die Betonkonsolen inkl. Bewehrung abtragen und entfernen

  • Den Ausbau einer Übergangskonstruktion und den Einbau einer provisorischen Überfahrkonstruktion
  • Die Erneuerung der Betonkonsolen
  • Die Herstellung der neuen Übergangskonstruktion und deren Einbau
  • Die Erneuerung des Korrosionsschutzes

Derzeit werden die Betonkonsolen erneuert. Zur provisorischen Überfahrkonstruktion gab es in Fahrtrichtung der Insel aufs Festland zahlreiche Fragen, ob dieser nicht flacher konstruiert werden könnte.

Die provisorische Überfahrkonstruktion entspricht in ihrem Aufbau dem Fahrbahnübergang auf der Inselseite. Ein Abflachen der Überfahrkonstruktion durch Teer oder Splitt ist nicht effektiv, da dieser aufgrund der Brückenbewegung sehr schnell nach unten gedrückt wird und der Effekt damit verpufft. Somit wären kontinuierliche Nacharbeiten notwendig. Auch aufgrund der Sonderkonstruktion der Brücke ist es nicht möglich Standard-Fahrbahnübergangskonstruktionen zu verwenden.

Des Weiteren sind die Arbeiten am Fahrbahnübergang an sich herausfordernd: Nur wenige Zentimeter unter dem laufenden Verkehr müssen die Arbeiten auf beengtem Raum ausgeführt und das gesamte Material herangeführt werden.

Arbeiten an den Betonkonsolen unter dem Fahrbahnübergang auf der Festlandseite (Quelle: DB Netz AG)

 

Es wird aktuell geprüft, ob der noch bis zum Frühjahr 2024 geplante provisorische Fahrbahnübergang verändert werden kann. Dafür laufen derzeit statische Berechnungen. Sollte der provisorische Fahrbahnübergang verändert werden, wäre dafür übergangsweise wieder eine Einspurigkeit mit Ampelschaltung notwendig. Nach Vorliegen der Ergebnisse aus der Statikprüfung wird sich das Team der Instandhaltung mit der Stadt Fehmarn zu diesem Thema austauschen. Die DB wird weiter dazu informieren.

Das Team von „Rund um die Fehmarnsundbrücke“ hofft, dass sie einen kurzen Einblick in die Komplexität der Baumaßnahme geben konnten und bittet weiterhin um Verständnis im Laufe der Bauarbeiten.

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